BUND-Studie deckt auf: Deutschland steckt mitten in der Grundwasserkrise
Die neue BUND-Studie warnt eindringlich: Deutschland erlebt eine stille Wasserkrise. In jedem zweiten Landkreis herrscht Wasserstress – Grundwasser wird schneller verbraucht, als es sich erneuern kann.

Wasser kommt bei uns zuverlässig aus dem Hahn – oder? Tatsächlich täuscht dieser Eindruck. Eine neue Studie des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zeigt:
Das bedeutet:
Es wird dauerhaft mehr Wasser verbraucht, als durch Regen und natürliche Prozesse wieder aufgefüllt wird.
Eine bedrohliche Entwicklung, die längst nicht mehr nur entfernte Regionen betrifft, sondern auch vor Ihrer Haustür Realität ist.
Warum das auch Sie interessieren sollte
Grundwasser ist unsere wichtigste Trinkwasserquelle. Sinkt der Spiegel, geraten nicht nur Felder und Wälder unter Druck, sondern auch die Wasserversorgung ganzer Regionen.
Vielleicht haben Sie selbst schon von Bewässerungsverboten, trockenen Flüssen oder brennenden Mooren gehört – oder sie selbst erlebt. Diese Symptome sind keine Einzelfälle, sondern Teil eines strukturellen Problems.
Was steckt dahinter?
Laut der Studie, die in Zusammenarbeit mit dem Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) entstanden ist, spielt die Nutzung durch Landwirtschaft, Industrie und den wachsenden Siedlungsbau eine zentrale Rolle.
Regionen in Niedersachsen, Brandenburg, der Lausitz oder entlang des Rheins fallen besonders auf.
Aber auch im Süden – etwa entlang des Oberrheins – wird viel Wasser entnommen, insbesondere für industrielle Zwecke.
Der Klimawandel wirkt als Brandbeschleuniger:
Längere Trockenperioden, Hitzewellen und eine veränderte Niederschlagsverteilung sorgen dafür, dass weniger Wasser im Boden ankommt – und das, obwohl der Verbrauch steigt.
Was jetzt passieren muss – und was Sie tun können
Der BUND fordert eine neue Wasserpolitik, die sich an der natürlichen Verfügbarkeit orientiert. Konkret heißt das: Wasserentnahmen müssen begrenzt, Großverbraucher stärker in die Pflicht genommen und wassersparende Technologien gezielt gefördert werden.
Auch Moore und Feuchtgebiete sollen wiederhergestellt werden – sie funktionieren wie natürliche Schwämme und puffern Dürrezeiten ab.
Und Sie? Auch als Einzelperson können Sie viel tun: bewusster Umgang mit Wasser im Alltag, regionale Lebensmittel bevorzugen (geringerer Wasser-Fußabdruck!), Engagement in lokalen Initiativen.
Wasserkrise vor unserer Haustür: Zeit zu handeln
Die Vorstellung, dass Wasser in Deutschland unbegrenzt verfügbar ist, gehört der Vergangenheit an. Der aktuelle Befund ist ein Weckruf – für Politik, Wirtschaft und jede*n von uns.
Wer sich für Klima, Umwelt und die Zukunft unserer Lebensgrundlagen interessiert, sollte die Zeichen der Zeit erkennen: Der Kampf ums Wasser hat längst begonnen.

Klare Fakten, klare Zielgruppe: Die Studie für alle, die den Grundwasserschutz ernst nehmen
Besonders spannend für Leser*innen: Die Studie liefert nicht nur aktuelle Zahlen und anschauliche Karten zur Verfügbarkeit und Nutzung von Grundwasser, sondern analysiert auch die vielfältigen Ursachen der Wasserkrise.
Neben den Auswirkungen des Klimawandels werden chemische Belastungen durch Nitrat und PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) sowie Nutzungskonflikte zwischen Landwirtschaft, Industrie und Natur ausführlich berücksichtigt.
Die Publikation richtet sich ausdrücklich an all jene, die die Dringlichkeit der Wasserproblematik anerkennen und aktiv nach Lösungen suchen – Umweltinteressierte, Fachleute aus Wasserwirtschaft, Landwirtschaft und Industrie sowie politische Entscheidungsträger.
Skeptiker oder politische Leugner der Klimakrise sind nicht die Zielgruppe.
Stattdessen bietet die Studie fundierte Einblicke und praxisnahe Ansätze, um den Schutz unseres Grundwassers nachhaltig zu verbessern.
Quelle
BUND – Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (2025): Grundwasser in Gefahr – Überblicksstudie zur Wasserknappheit in deutschen Landkreisen. Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE), veröffentlicht am 16.06.2025.