Einführung von 5G: Wie schädlich ist die fünfte Mobilfunkgeneration wirklich?
Seit Längerem wird diskutiert, ob der neue Mobilfunkstandard 5G gesundheitsschädlich sein könnte. Eine neue Studie zeigt nun, wie sich 5G-Frequenzen auf Hautzellen auswirken.

Wirkt sich der neue Mobilfunkstandard 5G schädlich auf den menschlichen Körper aus? Oder können die ständig wachsenden Datenmengen und immer höheren Übertragungsfrequenzen im Mobilfunkbereich bedenkenlos hingenommen werden? Dieser Frage sind nun die Bremer Wissenschaftler nachgegangen.
Die Wissenschaftler der Constructor University um Prof. Dr. Alexander Lerchl und Prof. Dr. Marc Torsten Hütt haben nun experimentell untersucht, ob sich durch 5G Hinweise auf zelluläre Schäden finden lassen. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift PNAS Nexus veröffentlicht.
Die Forscher untersuchten, wie sich elektromagnetische Felder im 5G-Frequenzbereich auf zwei Typen menschlicher Hautzellen auswirken, Fibroblasten und Keratinozyten. Dabei wurden die Zellen über zwei und 48 Stunden hinweg Feldern ausgesetzt, deren Stärke die gesetzlichen Grenzwerte um das bis zu Zehnfache überstieg. Ergebnis war, dass weder in der Genaktivität noch bei epigenetischen Veränderungen sich signifikante Unterschiede zwischen Zellen zeigten, die einmal den 5G-Frequenzen ausgesetzt waren, und einmal nicht.
– Prof. Dr. Marc Torsten Hütt, Systembiologe, Constructor University
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) geht zwar ebenfalls nicht von einer größeren Gefahr aus als bei anderen Mobilfunkstandards, sagt aber auch, dass es noch einige Punkte gibt, die noch nicht geklärt wurden. Dazu gehören etwa Langzeitwirkungen und die Wirkung auf Kinder.
Auch die Verbraucherzentrale sagt, dass die Strahlenbelastung von 5G zunächst vergleichbar mit der von 4G ist, da für beide Standards größtenteils die gleichen den Mobilfunkfrequenzen genutzt werden. Die Strahlungsleistung einzelner Antennen werde von der Bundesnetzagentur überwacht und könne ab einer Leistung von 10 Watt eingesehen bzw. bei der jeweiligen Kommune erfragt werden.
Offene Fragen bei Langzeitwirkungen und Kindern
Ungeklärt bleibt auch die Frage, wie die steigenden Datenraten übertragen werden soll, da mehr Sendeanlagen nötig werden, so das BfS. Dies sei zwar kein 5G-spezifisches Problem, mit der Einführung von 5G würden jedoch Kleinzellen zunehmen, die an Orten mit höherer Nutzerdichte installiert werden.
Wie sich diese Konstellation auf die Menschen auswirken werden, bleibe abzuwarten, heißt es seitens des BfS.

Ebenfalls unabhängig von 5G existieren weiterhin offene Fragen bezüglich der Langzeitwirkungen intensiver Handynutzung. Einerseits sind die Technologien noch zu jung, da sich Krebserkrankungen über zwei, drei Jahrzehnte erst entwickeln. Andererseits sind auch bei den Wirkungen auf Kinder noch nicht alle Fragen abschließend beantwortet, so das BfS.
Empfehlungen für Verbraucher
Das BfS rät Verbrauchern daher, bei der Wahl eines Mobilfunkgeräts auf den SAR-Wert zu achten. „Je geringer der Wert, desto strahlungsärmer ist das Gerät“, heißt es auf der Seite des BfS, wo sich auch die SAR-Werte verschiedener Geräte finden lassen.
Die Werte hätten sich zwar mittlerweile verringert, dennoch sollte man weiterhin auf ausreichenden Abstand des Smartphones zum Körper achten und beim Telefonieren Headsets und Freisprecheinrichtungen nutzen.
Quellenhinweis:
Bundesamt für Strahlenschutz (BfS): Basiswissen 5G.
Jyoti, J., Gronau, I., Cakir, E., Hütt, M.-T., Lerchl, A., Meyer, V. (2025): 5G-exposed human skin cells do not respond with altered gene expression and methylation profiles. PNAS Nexus, 4, 5, pgaf127.