Experte erschrocken: Superzellen, Tornadogefahr und Riesenhagel – heftige Unwetter von Bayern bis Berlin drohen
Ein brisanter Mix aus Hitze, Feuchtigkeit und Windscherung lässt Experten alarmiert reagieren: Am Mittwoch droht eine gefährliche Unwetterlage.

Was sich zur Wochenmitte am Himmel zusammenbraut, sorgt bei Wetterexperten für Unruhe. Eine gefährliche Kombination aus schwül-warmer Luft, Temperaturen bis nahe 30 Grad und einer starken Windscherung schafft die idealen Voraussetzungen für heftige Unwetter.
Betroffen ist ein breiter Streifen von Bayern über Thüringen, Sachsen, Brandenburg und Berlin. Auch Teile von Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern könnten gestreift werden. Schon ab dem frühen Nachmittag droht Gewitterentwicklung, die sich im Laufe des Tages massiv verstärken kann.
Superzellen mit zerstörerischem Potenzial
Besonders brisant: Die Wetterlage begünstigt die Bildung sogenannter Superzellen – das sind rotierende Gewitterzellen, die besonders langlebig und gefährlich sind. Diese Zellen bringen häufig extrem große Hagelkörner mit, teils über fünf Zentimeter groß – so groß wie Golfbälle.

Dabei drohen schwere Schäden an Fahrzeugen, Hausdächern und in der Landwirtschaft. Superzellen können auch schwere Sturm- bis Orkanböen auslösen, lokal mit Windgeschwindigkeiten über 100 km/h. Durch die besondere Dynamik in der Atmosphäre ist selbst die Bildung von Tornados nicht ausgeschlossen.
Platzregen und Überflutungen möglich
Neben Hagel und Sturm ist vor allem der Starkregen ein ernstes Risiko. Lokal kann es innerhalb kürzester Zeit zu Platzregen mit mehr als 30 Litern pro Quadratmeter kommen. Besonders in Städten und Ballungsräumen steigt dadurch die Gefahr von überfluteten Straßen, Unterführungen und vollgelaufenen Kellern. Der öffentliche Nahverkehr könnte stark beeinträchtigt werden, auch der Feierabendverkehr am Mittwochabend dürfte betroffen sein. Wer kann, sollte geplante Wege verschieben oder sich frühzeitig in Sicherheit bringen.
Wetterextreme durch Windscherung
Die Ursache für diese Zuspitzung liegt in der sogenannten Windscherung – also einer starken Veränderung von Windrichtung und -geschwindigkeit mit der Höhe. Diese sorgt dafür, dass sich die Gewitter nicht einfach abbauen, sondern sich organisieren, verstärken und über längere Zeit aktiv bleiben können. Genau das macht Superzellen so gefährlich. Während es im Nordwesten weitgehend ruhig bleibt, konzentriert sich die gefährlichste Wetteraktivität auf den Süden und Osten des Landes.
Nacht bringt nur langsame Entspannung
Auch in den Nachtstunden bleibt es zunächst ungemütlich. Die Gewitter verlagern sich zwar allmählich nach Osten, bringen aber weiterhin schauerartigen Regen mit. Erst in den frühen Morgenstunden ist mit einer spürbaren Wetterberuhigung zu rechnen. Die Temperaturen gehen dann spürbar zurück – auf Werte zwischen 16 und 9 Grad. Der Mittwoch wird in vielen Regionen dennoch als einer der turbulentesten Tage des bisherigen Jahres in Erinnerung bleiben.