Längster Tag des Jahres: Warum der Sommer 2025 erst am 21. Juni beginnt – und was dann am Himmel passiert

Am 21. Juni ist offizieller Sommeranfang – aber warum eigentlich erst dann? Was am Himmel geschieht und warum es zwei Sommeranfänge gibt, erklären wir hier.


Auch wenn es sich wettertechnisch bereits sommerlich anfühlen mag: Offiziell ist bis zum 21. Juni noch Frühling. Erst dann beginnt der astronomische Sommer – in diesem Jahr genau am Samstag, den 21. Juni 2025 um 04:42 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit. Dieser Zeitpunkt markiert die sogenannte Sommersonnenwende und ist damit der offizielle Sommerbeginn nach astronomischer Definition. Viele Menschen sind überrascht, dass der Sommer kalendarisch so spät beginnt, doch der Grund liegt nicht im Wetter, sondern in der Stellung der Erde zur Sonne.

Was am Himmel passiert: Die Sommersonnenwende erklärt

Die Erde bewegt sich auf einer leicht elliptischen Bahn um die Sonne und ist dabei leicht geneigt – um etwa 23,5 Grad. Diese Schräglage führt dazu, dass die Sonne im Laufe eines Jahres unterschiedlich hoch am Himmel steht. Zum Zeitpunkt der Sommersonnenwende erreicht die Sonne auf der Nordhalbkugel ihren höchsten Stand im Jahresverlauf. Sie steht mittags fast senkrecht über dem Wendekreis des Krebses. Daraus ergibt sich der längste Tag des Jahres, mit der meisten Sonnenstrahlung und der kürzesten Nacht. Ab diesem Punkt werden die Tage langsam wieder kürzer, auch wenn es meist erst später spürbar wird.

Meteorologischer Sommer: Warum der schon früher beginnt

Anders als der astronomische Sommer richtet sich der meteorologische Sommerstart nicht nach dem Stand der Sonne, sondern nach dem Kalender. Meteorologen teilen das Jahr in vier gleich lange Jahreszeiten ein, damit sich Wetterdaten besser vergleichen lassen. Der meteorologische Sommer beginnt deshalb immer am 1. Juni und endet am 31. August – völlig unabhängig von astronomischen Ereignissen. Diese pragmatische Lösung ist besonders für Statistik, Klimaforschung und Wetteraufzeichnungen von Bedeutung.

Zwei Sommeranfänge – ein Ziel: Orientierung

Beide Sommeranfänge haben ihre Berechtigung, auch wenn sie auf unterschiedlichen Grundlagen beruhen. Der astronomische Sommeranfang ist ein exakter, weltweit gültiger Zeitpunkt, der direkt mit der Erdumlaufbahn zusammenhängt. Der meteorologische Sommer dagegen ist vor allem ein Hilfsmittel, um Wetter und Klima systematisch auszuwerten. Während der kalendarische Sommerbeginn also ein festes Naturereignis ist, dient der meteorologische eher der Vereinfachung. Je nach Perspektive – wissenschaftlich oder praktisch – ist also entweder der Juni-Anfang oder die Sonnenwende der „wahre“ Start.

Warum das Datum jedes Jahr leicht schwankt

Der astronomische Sommeranfang fällt nicht immer auf den gleichen Tag oder die gleiche Uhrzeit. Grund dafür sind die Schaltjahre und die Tatsache, dass ein Erdumlauf nicht exakt 365 Tage dauert, sondern rund 365,24 Tage. Diese kleinen Abweichungen führen dazu, dass der Sommerbeginn in manchen Jahren auf den 20., in anderen auf den 21. Juni fällt. In 2025 ist es der 21. Juni um genau 04:42 Uhr. Wer also auf den Sommer wartet, sollte sich dieses Datum merken – denn erst dann ist der Frühling auch astronomisch Geschichte.

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