SpaceX erleidet mehrere Raketenfehlschläge: Letzter Prototyp explodierte über dem Indischen Ozean

Starship explodiert über dem Ozean – doch Aufgeben ist keine Option für SpaceX. Rückschläge treiben das Team an, den Traum vom Mars endlich Realität werden zu lassen.

SpaceX-Zentrale, Fortschritt,Raumfahrttechnik, Raketen-Wiederverwendung
SpaceX-Zentrale: Unternehmerisches Ziel ist der Fortschritt in der Raumfahrttechnik und Raketen-Wiederverwendung.

Der jüngste Testflug von SpaceX' Superrakete Starship endete am Dienstag mit einem spektakulären Fehlschlag über dem Indischen Ozean.

Trotz einer erfolgreichen Trennung der beiden Stufen und dem Erreichen einer stabilen Umlaufbahn musste der unbemannte Prototyp kurz vor dem geplanten Wiedereintritt aufgegeben werden.

Es ist bereits das dritte Mal, dass die ambitionierte Trägerrakete des US-Raumfahrtunternehmens auf dramatische Weise scheitert – diesmal in der Endphase eines bislang vielversprechenden Fluges.

Der Start erfolgte von der texanischen Testanlage „Starbase“, nahe dem Golf von Mexiko. Schon kurz nach dem Abheben kam es zu ersten Abweichungen vom Flugplan:

Der sogenannte Super Heavy-Booster, die erste Stufe des Systems, explodierte während des geplanten Landevorgangs über dem Wasser.

Die zweite Stufe, das eigentliche Starship, setzte den Flug fort, offenbar ohne jedoch die vorgesehenen Klappen für das Aussetzen von Testnutzlasten – sogenannten Starlink-Simulatoren – öffnen zu können.

Kontrollverlust und Ende des Flugs

Später stellten die SpaceX-Techniker Lecks fest, und die Rakete begann unkontrolliert zu rotieren.

Die Missionsleitung leitete daraufhin eine kontrollierte Entleerung des Treibstoffs ein, um eine unkontrollierte Explosion beim Wiedereintritt zu vermeiden.

Nach rund 45 Minuten – bei einer ursprünglich geplanten Flugzeit von 66 Minuten – riss der Kontakt zu Bordkameras ab. Das Zielgebiet für die Wasserung westlich von Australien wurde deutlich verfehlt.

Elon Musk kündigt erhöhtes Testtempo an

Für den Konzern ist das erneute Scheitern dennoch kein Grund zur Resignation. SpaceX verfolgt seit jeher eine Philosophie des schnellen Lernens aus realen Tests. Elon Musk, Gründer und CEO, kündigte unmittelbar nach dem Flug an, das Testtempo weiter zu erhöhen.

In den kommenden Wochen sollen Starts im Abstand von jeweils drei bis vier Wochen erfolgen. Ob eine angekündigte Präsentation über die künftige Marsstrategie wie geplant stattfinden wird, blieb offen.

Starship als Schlüsselprojekt für Mond und Mars

SpaceX sieht im Starship das zentrale Vehikel für seine langfristigen Pläne, die Menschheit auf andere Planeten zu bringen.

Auch die NASA setzt große Hoffnungen in das System:

Für die geplante Artemis-3-Mission zur Rückkehr von Astronauten auf den Mond ist eine modifizierte Version von Starship als Landemodul vorgesehen.

Technische Fortschritte trotz Rückschlägen

Trotz der Rückschläge gibt es auch positive Entwicklungen. Erstmals verwendete SpaceX einen bereits geflogenen Booster erneut. Das ist ein großer Fortschritt, weil das Hauptziel von SpaceX ist, Raketen komplett wiederverwendbar zu machen, um die Kosten für Raumflüge drastisch zu senken.

Zudem war es in vorherigen Tests gelungen, die erste Stufe mit robotischen Greifarmen am Startturm abzufangen – ein Schritt hin zur vollständigen Wiederverwendbarkeit.

Zulassung für häufigere Starts trotz Umweltbedenken

Die US-Luftfahrtbehörde FAA hat inzwischen grünes Licht für bis zu 25 Starship-Flüge pro Jahr gegeben – ein Beschluss, der trotz Umweltbedenken von Naturschutzverbänden gefällt wurde.

Diese warnen vor negativen Auswirkungen auf Küsten-Ökosysteme und bedrohte Tierarten. SpaceX aber bleibt auf Kurs – mit Blick auf den Mond, den Mars und darüber hinaus.

OSZAR »