Klimawandel, Trockenheit und allzu aufgeräumte Gärten gefährden Eichhörnchen

Ist es der Anfang vom Ende? Die vielgeliebten Nager geraten zunehmend in Not. Das können Sie tun, um ihnen das Leben leichter zu machen und Ihren Garten eichhörnchenfreundlich zu gestalten.

Eichhörnchen
Eichhörnchen brauchen Bäume und Büsche, um sich wohlzufühlen.

Für viele sind sie die Superstars im Garten: die geschickt kletternden, Stämme hinauf und hinab sausenden und manchmal buchstäblich von Ast zu Ast fliegenden Eichhörnchen. Doch die hübschen Tiere, die zu Wäldern, Parks und Gärten gehören wie der Mai zum Frühling, geraten zunehmend unter Druck.

Der NABU stellt fest, dass die - ohnehin schwankenden - Bestände bis in die 1960-er Jahre deutlich höher waren als heute. Als Gründe werden die sinkende Qualität des Waldes und die Verinselung der Landschaft genannt. Kurz: Das unter Artenschutz stehende Eichhörnchen verliert an Lebensraum. Zugleich hat es Konkurrenz aus Nordamerika bekommen: Das eingewanderte Grauhörnchen verdrängt die in Europa heimischen, rotbraunen Tiere.

Vorsicht mit dem Mähroboter

Zwar ist das Eichhörnchen (noch) nicht bedroht. Doch seine Lebensbedingungen verschlechtern sich gleich in mehrfacher Hinsicht. Zu seinen natürlichen Feinden - Raubvögeln und Mardern - gesellen sich Hauskatzen und Mähroboter.

Aufgeräumte Gärten tragen zum Habitatverlust bei. Wo Bäume und Büsche fehlen und Stein- oder gar Schotterflächen eine vielfältige Flora ersetzen, findet das Eichhörnchen genauso wenig Nahrung wie Vögel und Insekten.

Milde Winter und Trockenheit schaden dem Bestand

Eine weitere gravierende Bedrohung stellt der Klimawandel dar. Nüsse reifen früher, so dass die Tiere im Herbst weniger Vorräte für die kalte Jahreszeit anlegen können. Die milderen Winter ohne Frostperioden führen außerdem dazu, dass Eichhörnchen häufiger ihre Winterruhe unterbrechen. Dadurch verlieren die Tiere an Widerstandskraft und werden anfällig für Krankheiten. Auch die langen Dürreperioden, die in den vergangenen Jahren das Klima in Europa prägen, machen ihnen zu schaffen. Auffangstationen für Wildtiere berichten von dehydrierten Eichhörnchen, die sich bei Stürzen verletzen.

So wird der Garten zum Eichhörnchen-Habitat

Wer den hübschen Nagetieren helfen will, hat im eigenen Garten einige Möglichkeiten. Die Natur liebt Vielfalt und wenig Einmischung. Wer also Bäume erhält, Haselnusssträucher und einen Walnussbaum pflanzt und nicht jeden Winkel des Gartens besenrein hält, trägt dazu bei, Eichhörnchen zu erhalten.

Wichtig ist außerdem, Gefahren zu vermeiden. Das bedeutet, Regentonnen und Pools abzudecken, die zu tödlichen Fallen werden können, und auf den von Düngemitteln wie Blaukorn ebenso wie Pestizide zu verzichten. Davon profitieren auch Vögel und Insekten.

Wer dann noch Futterkästen bereitstellt, die ganzjährig etwa mit Nüssen, Sonnenblumenkernen und Bucheckern befüllt werden, und dazu für frisches Wasser in einer regelmäßig gereinigten Schale sorgt, hat schon einiges für die Eichhörnchen getan. Findet man ein verletztes Eichhörnchen, sollte man es zum Tierarzt oder einer Wildtier-Station bringen.

Quellenhinweis:

www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/nager/04566.html

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